Wissenschaftliche Studien

Forschungsergebnisse und Untersuchungen zum Konzept des Waldkindergartens

Natur- und Waldkindergärten in Deutschland – eine Alternative zum Regelkindergarten in der vorschulischen Erziehung

Die Waldkindergärten stellen eine Alternative zur herkömmlichen Erziehung in einem Regelkindergarten dar. Ursprünglich stammt die Idee aus Dänemark. Dort wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts der erste Waldkindergarten gegründet. Die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland entstand 1993 in Flensburg. Nach und nach kam es zu einer Welle von Neugründungen. Überwiegend sind diese Kindergärten in den alten Bundesländern vertreten. Neuerdings setzt sich dieser Trend aber auch in den neuen Bundesländern immer mehr fort. Derzeit gibt es um die 350 Waldkindergärten in Deutschland, Tendenz weiter steigend.

Das Aufwachsen heutiger Kinder unterscheidet sich wesentlich von dem früherer Generationen. Im heutigen Medienzeitalter ziehen sich immer mehr Kinder – beispielsweise zum Spielen – vom Außen- in den Innenbereich zurück. Zudem wurde nicht nur in Groß-, sondern auch in Kleinstädten und Dörfern die Bewegungsfreiheit der Kleinen durch die starke Zunahme des Straßenverkehrs deutlich eingeschränkt. Neben diesen exogenen Veränderungen beim Aufwachsen der Kinder werden immer häufiger gesundheitliche Probleme wie Haltungsschäden und Übergewicht festgestellt. Diesen starken Veränderungen und Umbrüchen versucht das Modell der Waldkindergärten entgegenzutreten.

Download der Dissertation von Peter Häfner: PDF

Waldkindergartenkinder im ersten Schuljahr – Eine empirische Untersuchung

Der Waldkindergarten, ein aus Dänemark übernommenes Kindergartenkonzept, fasziniert auch in Deutschland immer mehr Erzieherinnen, Eltern und Kinder. Seit der Gründung des ersten Waldkindergartens in Flensburg im Jahr 1993 ist die Zahl dieser Einrichtungen inzwischen auf über 100 angewachsen. Die vorliegenden Erfahrungsberichte enthalten fast nur positive Aussagen: Die Kinder sind ausgeglichener, Aggressivität tritt seltener auf, die tägliche Bewegung in der frischen Luft tut ihnen gut, auch ihr Bezug zur Natur hat eine andere Qualität.

Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, insbesondere wird gefragt, ob denn die Kinder in einer solchen „naturbelassenen“ Form institutioneller Vorschulerziehung auch hinreichend auf die Anforderungen der Schule vorbereitet werden. Selbst wenn man die pädagogisch berechtigte Einstellung vertritt, der Kindergarten sei nicht in erster Linie dazu da, die Kinder auf die Schule vorzubereiten, ist die Sorge der Eltern durchaus legitim. Schließlich möchten sie nicht, dass ihre Kinder beim Start in die Schule gegenüber Kindern aus Regelkindergärten benachteiligt sind. Aus diesem Grund habe ich auf Anregung des Landesjugendamts Hessen zunächst eine kleinere Untersuchung durchgeführt, die sich auf Kinder des Waldkindergartens Bensheim bezog. Anschließend wurde diese Untersuchung auf weitere Waldkindergärten im gesamten Bundesgebiet ausgedehnt.

Download der Untersuchung von Prof. Roland Gorges: PDF